31. Blog – Das Leben endet nie
Lese in der Süddeutschen Zeitung vom Ableben von Willigis Jäger, Benediktiner, Mystiker und Zenlehrer aus Münsterschwarzach. Ich schätze ihn ganz besonders aufgrund einer Veröffentlichung mit dem Titel: Das Leben endet nie – über das Ankommen im jetzt.
Jäger begründet diese These mit der Gottes -ebenbildlichkeit des Menschen. Gott kann nicht sterben, so auch der Mensch nicht. Deswegen endet das Leben nie. „Was wir wirklich sind kennt weder Geburt noch Tod.“ Angesichts der vielen Sterbefälle in der Corona Krise mag dieser Glaube und diese Haltung der Mystiker ein wenig Trost spenden.
Jaeger schreibt weiter: „Krankheit ist keine Niederlage. Manche kämpfen gegen ihre Krankheit weil sie diese für eine Strafe halten.“ Huna und Mystik vermuten, dass Heilung von innen kommt, wenn sie sagen „all power comes from within“ (S. King) oder „die Heilung des Körpers scheint eine Folge der inneren Heilung zu sein. Der Raum größerer Ruhe und inneren Friedens wirkt heilend.“ (Jäger, S.37) Wie heilende Energien durch Meditation gefunden werden können, beschreibt er ausführlich (40 f).
„Der Mensch erkennt, dass Heil nicht auf dem Weg des Anhäufens und Sammelns zu erlangen ist, sondern nur auf dem umgekehrten Weg, auf dem Weg des Lassens.“ So interpretiert Jäger das Märchen vom Hans im Glück. Durch Loslassen erfährt Hans was wahres Glück ist. Er hängt nicht mehr an dem Goldklumpen. Er kann geben und nehmen ohne von den Dingen besetzt zu sein. (S. 64)
Jäger sieht die Aufgabe unseres Lebens in der Erfahrung des Seins – in der Erfahrung unseres tiefsten Wesens.